Fricklers Technikblog

Elektronik und Basteln aus Stuttgart

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Stelltrafo aus Schrott

Altteilanteil: hoch!

Bei einer weiteren erfolgreichen Schrottsammelrunde fiel mir dieser nette, kleine Stelltrafo in die Finger. 0-250V, 8A, nichts was ein Bastler verschmähen würde ;-). An einem langweiligen Abend packte mich der Eifer, den in ein nutzbares Gerät zu verfrickeln.

Durch die rauhe Behandlung auf dem Schrottplatz waren wenige Wicklungen unterbrochen oder kurzgeschlossen, die mussten erstmal wieder zusammengelötet werden. Gleich darauf wurde frei Schnauze ein kleines Holzgehäuse gebastelt und der Trafo mit Gewindestangen in Stellung gebracht:

Es war natürlich klar, dass in so einen Möller amtliche Zeigerinstrumente reingehören, aber der Blick in die Bastelkiste offenbart grausames: Es gibt keine passenden, vorallem nicht für 8A! Also, Improvisieren: Eine Lösung wurde schnell gefunden:

Ein Dicker Brückengleichrichter aus einem alten Schaltnetzteil wurde mit seiner Eingangsseite in Serie zum Verbraucher geschaltet, auf die Gleichstromseite wurde ein Shunt montiert. Nun hatte man statt Wechselstrom eine pulsierende Gleichspannung, genug um mit einem trägen Mikroamperemeter den ungefähren Strom anzuzeigen. die Skala wurde überklebt. Zur Spannungsmessung wurde ebenso ein anderes Messinstrument entweiht: Ein altes Gleichstrom-Voltmeter von Pollin bekam einen Vorwiderstand, eine Gleichrichterdiode und eine neue Skala.

Als nächstes sollte eine kleine Einschaltstrombegrenzung entwickelt werden, hier entschied ich mich für ein Relais mit einfachster Verzögerungsschaltung und Kondensatornetzteil. Der Widerstand stellte sich nach einigen Einschaltzyklen als zu klein heraus und brannte durch, es wurde ein etwas größerer eingebaut.

Zum Zeitpunkt des Projekts war mir noch nicht bewusst, dass Blind- und Wirkwiderstand geometrisch addiert werden müssen, weshalb die Realität stark von meiner Rechnung abgewichen ist. Zum Glück war der resultierende Scheinwiderstand dennoch hoch genug, um die Z-Diode nicht zu überlasten.

Freifliegender Versuchsaufbau...

Funktioniert, Zeit für eine Platine!"

Aus herumliegenden Aluresten und Bedienelementen wurde schnell ein Gehäuse gezaubert:

Ergebnis: befriedigend. Ein erster Test am Netz wurde jedoch jäh mit einem lautstarken *KLATSCH* beendet: Der RCD sprang raus, das Amperemeter hatte sichtbare Schmauchspuren an der Justierschraube, ebenso die Frontplatte:

Wie sich herausstellte war die Metallskala des Instruments nur sehr dürftig gegen die Eingänge isoliert, beim Test am Netz gab es einen saftigen Erdschluss. Abhilfe schaffte ein Stück Isolierfolie, das zwischen Messgerät und Frontplatte gelegt wurde.

Nun stand einem funktionierenden Trafo nichts mehr im Wege! Aus der Restekiste kam noch ein Paar Rackgriffe, die das ganze praktisch tragbar machten und das Projekt wurde zu meiner vollsten Zufriedenheit beendet :-)

Fazit: Lasst euch nichts erzählen, eine volle Restekiste ist nie verkehrt!


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