Der Meriva ist eine nette Karre, eins störte mich jedoch von Anfang an: Kein Line-in am Radio, auch nicht für einfache Erweiterung vorgesehen!
Neues Radio kaufen wollte ich nicht, und als ich den Haufen gebrannter CDs im Fußraum endgültig satt hatte, entschloss ich mich, das Radio mal zu untersuchen.
Patient offen, los geht’s!
Nach einem Haufen ergebnisloser Internetrecherche fand ich dieses nicht näher beschriebene Bild, welches eine komplette Anleitung zum Umbau des Radios darstellt.
(Sollte ich in die Verlegenheit kommen, mein Radio noch mal öffnen zu müssen, werde ich selbst ein Bild machen und beschriften, aus Urheberrechtsgründen wird das bisherige Bild nur verlinkt)
Der Inhalt des fremdsprachigen Textes konnte relativ einfach hergeleitet werden:
- die weiß markierten Leiterbahnen müssen durchtrennt werden
- entlang der roten Linie muss eine Drahtbrücke gelötet werden
- die beiden Audiokanäle kommen an die orange und grün markierten Punkte. Alternativ kann man sie an die beiden Lötflächen weiter oben im Bild löten.
- Der „TEL Mute“ Pin muss über einen Schalter mit GND verbunden werden, mit dem Schalter kann dann den Line-In zuschalten welche genaue Schaltstellung was bewirkt prüfe ich beim nächsten Mal, wenn ich das Radio offen habe.
Achtung: Der Schalter muss bei verlassen des Autos auf jeden Fall in den Normalzustand zurückgesetzt werden, im Line-In-Modus nuckelt das Radio sonst die Batterie leer! Auch die Zündung bekommt das Radio dann nicht ausgeschaltet!
Zusätzlich empfiehlt es sich, parallel zu den beiden Audiokanälen Widerstände mit etwa 100 Ohm zu schalten:
Der Eingang des IC ist extrem hochohmig, was bei vielen Abspielgeräten dazu führt, dass nichts erkannt wird.
Die Verdrahtung aus dem Bild wurde kurzerhand angewandt, ein altes Stereokabel stellte die Restekiste:
Die Funktion des TEL-Mute-Eingangs wurde zunächst mit einem Schalter und Tüddeldraht getestet: Läuft!
Ebenso wurde die Frontplatte präpariert. Altteilanteil >90%, grüne Plakette!
Hinter der Frontplatte war die Platine des Bedienfelds im Weg, welche kurzerhand beschnitten wurde:
die Leiterbahnen, die dieser Aktion zum Opfer fielen wurden mit Tüddeldraht nachgezogen:
...auch das Blechchassis musste mit dem Trennschleifer nachbearbeitet werden
mit einem alten Platinenbruchstück und etwas HEISSKLEBER wurde der ganze Spaß sogar steckbar:
Fazit: Funktioniert super, bis auf wenige Probleme:
- der Schalter muss manuell wieder abgeschaltet werden, da sonst die Batterie leergenuckelt wird. Eventuell werde ich da mal eine Mikrocontroller-Lösung nachrüsten.
- bei Soundeinstellungen (Bass/Treble) verändert sich nach dem Einstellen plötzlich die Lautstärke, beim Neustart fällt die Einstellung zurück in ein Standard-Soundprofil, durch einmaliges Drücken der Bass/Treble Tasten geht das Radio in die vorherige Einstellung zurück.
Alles in Allem jedoch besser als nichts :)
Für Fragen stehe ich per E-Mail gerne zur Verfügung!